Landesgruppe Niedersachsen
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Sonntag, 04 Februar 2024, 10:55

ausgebuchter Sprachheiltag 24.02.24


Der Sprachheiltag am 24.02.24 ist ausgebucht<...

Sonntag, 19 November 2023, 21:36

Sprachheiltag am 24.02.2024


Wir laden Sie herzlich zu unserem Sprachheiltag am 24.02.2024 ...

Freitag, 23 Juni 2023, 20:52

Sprachheiltag 2024 in Hannover

Liebe Mitglieder!

 

Nach langer Coronapause planen wir als dg...

Herbsttagung - ein voller Erfolg!

 

5. und 6. Oktober 2007


Spannungsfeld Sprache –
Sprachförderung – Sprachtherapie – sprachtherapeutischer Unterricht

 

von: Ulrich Stitzinger 

 

Das neue Konzept zur Herbsttagung der Landesgruppe Niedersachsen ist aufgegangen! Im ansprechenden Ambiente im Queens-Hotel in Hannover sprach die diesjährige Arbeits- und Fortbildungstagung am 5. und 6. Oktober 2007 mit dem Thema Spannungsfeld Sprache: Sprachförderung – Sprachtherapie – sprachtherapeutischer Unterricht verschiedene Fachkräfte und Professionen an, die in der sprachlichen Förderung, in der Sprachtherapie sowie im unterrichtlichen Förderschwerpunkt Sprache tätig sind, um aktuelle Erscheinungen des Themenbereiches gemeinsam zu bearbeiten. Das Spannungsfeld zwischen Förderung, Therapie und Unterricht weist auf einen Bereich hin, der sich in letzter Zeit zunehmend gespannter, komplexer und problematischer entwickelt. Auf das Ansteigen von Sprachschwierigkeiten von Kindern und Jugendlichen wird mittlerweile vermehrt an verschiedenen Stellen sowie mit unterschiedlichen vorschulischen, schulischen und außerschulischen Programmen und Fördermaßnahmen reagiert und entgegengewirkt. So wurde in der Tagung die Fragestellung nach den Gemeinsamkeiten und der gegenseitigen Unterstützung in der Arbeit mit sprachbeeinträchtigten Menschen aufgeworfen aber auch die Notwendigkeit der Profilklärung der unterschiedlichen Maßnahmen im Hinblick auf ein professionelles Nebeneinander und Miteinander. Die Bedeutung des Themas wurde unterstrichen durch die Anwesenheit von Kultusminister Busemann, der zur Tagungseröffnung in seiner Rede die Notwendigkeit einer Sprachförderung vor der Einschulung mit Berücksichtigung einer fachlich angemessenen, vorschulischen und schulischen Arbeit betonte. Ein weiteres Grußwort sprach Herr Strauch als 1. Bürgermeister der Stadt Hannover.



 

 

 

Das Tagungsthema wurde in einem Eröffnungsvortrag mit dem Thema Sprachbehindertenpädagogische Förderung in Therapie und Unterricht –
ein pädagogisches Aufgabenfeld
von Herrn PD Dr. Ulrich von Knebel und Herrn Prof. Dr. Alfons Welling fundiert aufgegriffen und mit differenzierten Positionen beleuchtet. In einer interessanten, dialogischen Vortragsweise wurden dabei weniger die unterscheidenden Merkmale der Sprachförderung und der Sprachtherapie betont, sondern die gemeinsamen Strukturen auf der Grundlage verschiedener Dimensionen als positives Moment plausibel herausgestellt. Die anschließende Aussprache im Plenum führte zu regen Nachfragen nach Abgrenzung und Profilbildung von Förderung, Therapie und Unterricht, die kontrovers von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern diskutiert wurden.

Die Fragestellung des Tagungsthemas sowie des Eröffnungsvortrages wurde in insgesamt 14 Workshops weiter spezifisch fortgesetzt. Erstmals wurden auf der Herbsttagung drei Workshop-Phasen konzipiert, so dass deutlich mehr Themen angeboten werden konnten:

 

  • Christiane Christiansen: „Wuppis Abenteuerreise“ durch die phonologische Bewusstheit
  • PD Dr. phil. habil. Ulrich von Knebel: Semantisch-lexikalische Entwicklungsförderung im sprachtherapeutischen Unterricht
  • Dipl.-Soz.päd. Klaus Kokemoor: Der tonisch-emotionale Dialog mit dem autistischen Kind
  • Dipl.-Päd. Jens Kramer, Dipl.-Päd. Daniela Feldmann: Das Schweigen verstehen – zur Gestaltung förderlicher Bedingungen für Kinder mit selektivem Mutismus in Unterricht und Therapie
  • Dipl.-Päd. Ulrike Oberesch: Sprachförderung im Vorschulalter – Grundlagen der Sprachentwicklung, kommunikative Spiele und Sprachförderung für Kinder von 0 – 6 Jahren
  • Sprachheilpäd. M.A. Karin Reber: Sprachbehinderte Kinder als Sprachforscher?!
  • Dr. Wilma Schönauer-Schneider: Sprachheilpädagogischer Unterricht im Spannungsfeld von Theorie und Praxis
  • Birte Thomas, Marc Uhlenbusch: Sprachförderung im Kunstunterricht?
  • Ilse Wagner: Kinder ohne Sprache
  • Prof. Dr. Alfons Welling: Beispiele didaktisch reflektierter Praxis im sonderpädagogischen Förderschwerpunkt Sprache – Schriftsprache im frühen Prozess ihrer Aneignung

 

Die Evaluation der Workshops ergab ein durchweg positives Bild mit Bestätigung der hohen fachlichen Kompetenz der Referentinnen und Referenten, der effektiven methodischen Aufbereitung sowie des stimmigen Theorie-Praxis-Bezugs der Workshop-Inhalte. Trotz der Verschiedenartigkeit und der speziellen Ausrichtung der Themen und Inhalte zeigte sich, dass die Nachfrage nicht nur zielgruppenorientiert erfolgte, sondern gleichermaßen berufsgruppenübergreifend an den Workshops teilgenommen wurde. Diese Tatsache bekräftigt die gemeinsame Relevanz von Sprachförderung, Therapie und Unterricht. Natürlich wurde die Zielorientierung und Praxiswirksamkeit der erarbeiteten Workshop-Inhalte vereinzelt auch berufsentsprechend unterschiedlich beurteilt. So wünschten sich manche Sprachtherapeuten noch mehr Angebote aus dem Bereich der Therapie, hingegen Lehrkräfte eher Umsetzungsmöglichkeiten für den Unterricht und Fachkräfte aus den vorschulischen Einrichtungen wären gerne noch mehr in den Austausch mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern gegangen. Im Ganzen weist die Auswertung bezogen auf alle Workshops sowie den Eröffnungsvortrag einen ausnehmend hohen Anteil an zustimmenden Rückmeldungen. So konnten fürwahr im Spannungsfeld Sprache aktuelle und bedeutsame Erkenntnisse, Problemstellungen und spezifische Maßnahmen für die verschiedenen Berufsgruppen ergiebig dargelegt und entwickelt werden.

Der diesmalig veränderte Zeitrahmen mit dem Tagungsbeginn am Freitag um 13.00 Uhr und dem Abschluss am Samstag um 17.00 Uhr ließ erfolgreich ein breites Programm mit einem vielfältigen Angebot zu und ermöglichte schließlich vielen Interessierten die Teilnahme auch zur Eröffnungsveranstaltung. Obwohl insgesamt die Zahl der Tagungsteilnehmer gegenüber der vorangegangenen Herbsttagung im Jahr 2005 etwas niedriger ausfiel, kann mit knapp 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern von einem vollen Erfolg gesprochen werden. Gern nimmt das Organisationsteam die mehrmals rückgemeldeten Stimmen auf:

 

„Weiter so, danke!“