Branitzer Park / Cottbus
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ArchivSprachheiltag 2003

Liebe Mitglieder,

2003 hat in Brandenburg Maßstäbe gesetzt. Im November des vergangenen Jahres waren wir, in Verbindung mit dem 2. Brandenburger Sprachheiltag in Cottbus, Veranstalter des 1. Schulleitertreffens von Sprachheilschulen der neuen Bundesländer und Berlins. Eine große Herausforderung für die Landesgruppe Brandenburg. Die Resonanz war überwältigend. Zu Gast waren Vertreter von 27 Sprachheilschulen, die Kultusreferenten aus Brandenburg, Berlin und Mecklenburg – Vorpommern, sowie der Bundesvorsitzende der dgs Kurt Bielfeld. Unser Minister Steffen Reiche übernahm und war selbst Gast an diesem Tag. Wir wählten ganz bewusst das Land Brandenburg als Veranstaltungsort. Einerseits bot sich der 2. Brandenburger Sprachheiltag an, andererseits müssen wir gerade in unserem Bundesland um die fachgerechte Versorgung sprachauffälliger Kinder im Vorschulalter bzw. zum Schulbeginn fürchten. Brandenburg setzt auf die FLEX, eigentlich kein Problem. Für viele Kinder eine gute Sache um gerade den Schuleintritt individuell und ohne Druck zu gestalten. Keine vorzeitige Selektierung von Kindern, Chancengleichheit für alle Schulanfänger hört man aus dem Ministerium. Was aber, wenn die sprachliche Entwicklung nicht altersgemäß verlaufen ist, kein Sprachheilpädagoge vor Ort ist, um korrigierend einzugreifen? Nach den Ideen des MBJS sollte kein Förderausschussverfahren vor Ende des dritten Schuljahres mehr erfolgen. Die sensiblen Phasen der Sprachentwicklung liegen aber weit früher.

Chancengleichheit für alle? Chancengleichheit um jeden Preis? Darüber zu diskutieren möchte ich sie anregen, ja geradezu auffordern....

Wir als Berufsverband sind hier mit unseren Erfahrungen gefragt, sollen und müssen uns da stärker in die Diskussion einbringen. Uns allen sollte unsere Verantwortung in Auswertung der dürftigen Ergebnisse von PISA und IGLU deutlich werden. Wie wichtig ist eine kontinuierliche Sprachentwicklung für einen erfolgreichen Schulweg, für jeglichen Erwerb von Wissen und vor allem für die eigene sprachliche Darstellung. Die frühzeitige Einflussnahme auf die sprachliche Entwicklung ist von enormer. Bedeutung für den ganzen Entwicklungsweg eines Kindes.

2004 ist wieder ein "Kongress – Jahr".

Die Landesgruppe Baden Württemberg ist vom 29.09. – 02.10.2004 Veranstalter des XXVI. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Sprachheilpädagogik e.V. unter dem Motto „Werkstatt Sprachheilpädagogik“. Heidelberg ist eine Reise wert, nicht nur den Ohren als Zuhörer wird durch den Kongress einiges geboten, auch die Augen werden in dieser wunderschönen Universitätsstadt vieles zu sehen bekommen. Das Programm ist auf der Internetseite unter www.kongressheidelberg.de abrufbar.

Unsere Landesgruppe wird am 24.04.2004 in ihrer Mitgliederversammlung einen neuen Vorstand wählen. Ich möchte Sie zum einen bitten, Ihr Mitwirkungsrecht wahrzunehmen, Sie zum anderen aber auch ermutigen, sich vielleicht sogar für die Mitarbeit im Vorstand zu bewerben. Unsere Landesgruppe lebt von den Ideen und der Mitarbeit ihrer Mitglieder. Kritik ist überall berechtigt, wenn auch Konstruktivität die Arbeit bereichert. In Zeiten knapper Kassen, wo Reform nicht selten Einsparung bedeutet, ist das Gespräch und die Zusammenarbeit ein MUSS. Uns als Sprachheilpädagogen kommt eine große Verantwortung zu, wenn es um das gesprochene oder geschriebene Wort geht. Und ich denke, wir möchten hier in die Verantwortung genommen werden.

Der Literat Peter Rühmkorf sagte: "Bei Sprache bildet sich jeder ein, mitreden zu können." Mitreden ja, aber reicht das aus, um die nächste Generation sprachlich und auch schriftsprachlich fit zu machen? Vor allem, wenn das Kind schon im Brunnen liegt?

In diesem Sinn wünsche ich uns ein arbeitsreiches und gutes 2004 und freue mich auf ein Wiedersehen zur Mitgliederversammlung. Besuchen Sie auch die Internetseite der Landesgruppe unter www.dgs-e.v.de.

Michaela Dallmaier